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1296. Februar 4. In der Burg von Liegnitz.

prid. non. Febr.

Heinrich V., Herzog von Schlesien und Herr von Breslau, verleiht mit Zustimmung seiner Söhne Boleslaw und Heinrich sowie seiner Gemahlin Elisabeth, Tochter des Herzogs Boleslaw von Polen und Kalisch, zu seiner und seiner Vorfahren Seelenheil seiner Tochter, der Schwester (Nonne) Anna und dem Nonnenkloster zu St. Clara in Breslau, in welchem er für sich und die Seinen ein Begräbniss erwählt hat, sein Gut Wilczkowicz (Wiltschkowitz bei Nimptsch) bei seinem Dorfe Jordansmoel (Jordansmühl) mit allem Zins, der Scholtisei, dem Kirchenpatronat etc. unter der Verpflichtung zu wöchentlichen Todtenmessen für die Nonnen und Erhaltung einer ewigen Lampe. Der Herzog verspricht (mox cum in corpore nostro salvi erimus et Wratislaviam civitatem nostram pervenerimus) die Schenkung vor den Breslauer Baronen und Bürgern bestätigen zu lassen, doch soll dieselbe Kraft haben, auch wenn der Herzog inzwischen stürbe.

Z.: Bruder Heinr. v. Bren (so dürfte statt Doren, wie die Vorlage hat, zu lesen und der bekannte Minorit dieses Namens, der 1283 die erzbischöfliche Würde von Gnesen niedergelegt hatte, gemeint sein vgl. o. Bd. II. 84 und Grotefend Geneal. der Bresl. Piasten S. 73) Oheim des Herzogs, Arnold custos Wrat. Minorit, Rudger von Haugwitz, Wolfker v. Falkenhain, Apetzko von Kobershain, Stephan Golenta, Wolwan (richtiger Walwan von Profen vgl. No. 2104) herzogl. Marschall und Konrad herzogl. Notar Ausfertiger dieses.


Bresl. Staatsarch. Copialb. des Clarenstiftes (D. 23) f. 227. Fehlerhafter Abdruck bei Sommersberg Ss. rer. Siles. I. 941.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 7, 1886; Regesten zur schlesischen Geschichte, Th. 3: Bis zum Jahre 1300. Herausgegeben von Colmar Grünhagen.